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2004 La Palma

Unser erster "richtiger" gemeinsamer Urlaub führte uns 2004 auf die Kanareninsel La Palma. Diese Insel hatten wir uns ausgesucht, weil sie noch recht ursprünglich und touristisch wenig erschlossen ist. In ein Hotel wollten wir nicht, aber Alltours bietet auch für Individualreisende relativ günstige Pauschalreisen an (ca. 850 EUR/Person für 2 Wochen), d. h. Flug, Finca und Leihwagen ab Flughafen. Die kleine Finca-Anlage El Paradiso kann man aber auch direkt über das Internet buchen.

Unsere Finca lag in Todoque - ein idealer Ausgangsort, ebenso wie die Umgebung um El Paso oder Tazacorte. Wir empfehlen, unbedingt eine Finca im westlichen Teil der Insel zu buchen, da hier das Wetter besser und beständiger ist als auf der Ostseite. Wir erlebten einige Male, dass es im Osten sehr neblig war oder gar nieselte. Aber sobald man den Tunnel nach Westen durchquert hatte, strahlte die Sonne. Das Gebirge bildet hier eine Wetterscheide. Ein interessantes Naturschauspiel ist auch der „Wolkenwasserfall“. Dieser kommt zustande, wenn es auf der Ostseite viele Wolken gibt, die vom Ostwind über die Berge „geschoben“ werden. Auf der Westseite sieht es dann so aus, als wenn ein Wasserfall die Berge herunter fließt. Grandios!

Die Orte Todoque, El Paso oder Tazacorte liegen in der Inselmitte und man kann sowohl den Norden als auch den Süden ganz gut mit dem Mietwagen erreichen. Die Straßen sind oft sehr kurvenreich und man unterschätzt die Entfernungen. Daher sollte man immer genügend Zeit einplanen. Die Insel lebt vom Bananenanbau und so sieht man immer wieder riesige Plantagen, die teilweise (leider) von großen weißen Planen verhüllt sind. Der Norden der Insel, z. B. um Barlovento, ist sehr grün und demzufolge regnet es dort am häufigsten.

La Palma wird auch "Isla Bonita" - Die Schöne - genannt und die Insel lebt von ihren zahlreichen Kontrasten: Im Norden der riesige Lorbeerwald Los Tilos, im Süden die Vulkanlandschaft mit ihren Vulkanen San Antonio und Teneguia und dann natürlich die Caldera de Taburiente. Ein Paradies für Wanderer! Wer einen reinen Badeurlaub verbringen möchte, ist hier fehl am Platz. Es gibt natürlich einige kleine, schwarze Sandstrände, aber die überwiegende Anzahl der Touristen kommt, um die Insel zu erwandern. Wir haben etliche wunderschöne Touren in einer grandiosen Landschaft unternommen!

Unser Fazit nach einem tollen Urlaub: Die „Isla Bonita“ macht ihrem Namen wirklich alle Ehre und wir kommen mit Sicherheit wieder!

 



Flagge von La Palma

Santa Cruz de la Palma ist die Hauptstadt der Insel. Hier gibt es sehr viele nette Ecken und Plazas, so dass man für den Besuch mindestens einen Tag einplanen sollte. Man streift durch die vielen engen Gassen und immer wieder kommt man zu einer netten Plaza wie z. B. Plaza de la Alameda, Plaza de San Franciso und Plaza de España. Besonders schön anzusehen sind die typischen kanarischen Häuser mit ihren reich verzierten Holzbalkonen in der Avenida Maritima. In diesen Häusern findet man viele Restaurants, Bars und Geschäfte.

 

Los Llanos de Aridane ist der nächstgelegene, größere Ort von Todoque und zweitgrößte Stadt La Palmas. Hier findet man neben Restaurants, Bars, Cafés und Geschäften auch große Supermärkte, wo man sich als Selbstversorger gut eindecken kann. Die schöne Plaza ist von riesigen Lorbeerbäumen gesäumt, die im Sommer angenehmen Schatten spenden. Außerdem gibt es eine kleine nette Fußgängerzone.

 

Puerto Naos ist ein netter Urlaubsort mit einigen kleinen Hotels. Außerdem befindet sich dort einer der größten Palmen-Sandstrände.
Tipp: Wenn man dem Straßenverlauf nach Süden ca. fünf Kilometer folgt, so kommt man zunächst an Bananenplantagen vorbei und dann an die kleine Strandsiedlung El Remo. Hier befinden sich ein paar nette Strandhäuser und zwei einfache Bars, in denen landestypische (Fisch-) Gerichte angeboten werden. Wir haben hier des öfteren sehr leckeren und günstigsten Fisch gegessen – und das bei einem romantischen Sonnenuntergang in der 1.Reihe direkt am Meer!

 

Oberhalb von Los Llanos de Aridane liegt El Paso. Im Ort findet man neben einem modernen Supermarkt auch ein sehr interessantes Seidenmuseum (Museo de Sede). Hier kann man den Frauen bei der Herstellung von Seide zuschauen. Man erhält Informationen über die Seidenproduktion, die Seidenraupenzucht, die Spinnerei, die Weberei, über fertige Seidenprodukte und deren natürliche Farbstoffe. Das typische Rot wird übrigens noch immer aus dem Blut der Cochenille-Läuse gewonnen, die auf den Feigenkakteen leben.

 

Im Nordwesten der Insel liegt das urige, kleine Dorf Garafía. Es ist eingebettet in eine romantische Umgebung mit Windmühlen, alten Drachenbäume und Palmen. In einer winzigen, nichtssagenden Bar haben wir den besten Café Cortado aller Zeiten getrunken (0,50 EUR/Glas!).

 

In Mazo findet am Wochenende ein Bauernmarkt mit vielen palmerischen Spezialitäten statt, z. B. Ziegenkäse, Mojosaucen, Süßspeisen, und handwerkliche Produkte. Ein Besuch lohnt in jedem Fall!
Einige Kilometer südlich von Mazo befindet sich der interessante Archäologische Park der Cueva de Belmaco (Parque arqueológico de Belmaco). Entlang eines Lehrpfades werden die Höhlenwohnungen und Felsbilder der Guanchen (Ureinwohner La Palmas) erläutert. In einem kleinen Besucherzentrum kann man sich Modelle und Nachbildungen von archäologischen Funden anschauen.
Ebenfalls sehenswert ist El Molino (Monte de Pueblo 27, von MO-SA 9-13 Uhr + 15-19 Uhr, Eintritt frei) nahe bei Mazo. In der ehemaligen Gofiomühle befindet sich heute eine sehr schöne Töpferwerkstatt, in der hauptsächlich Schüsseln und Schalen in farbenfrohem Design hergestellt und zum Kauf angeboten werden.

 

Puerto de Tazacorte liegt an der Mündung des Barranco de las Angustias. Hier gibt es einen großen Fischerhafen und demzufolge einige gute Fischrestaurants direkt am Strand – Sonnenuntergang inklusive.

San Andrés ist ein malerisches kleines Örtchen im Norden der Insel inmitten einer Bananenplantage. Die Plaza mit den hübschen Häusern und der Kirchplatz sind von Palmen umgeben, kleine Cafés an der Plaza sehen sehr einladend aus.

Ein weiterer Höhepunkt sind die Wanderungen durch den berühmten Lorbeerwald Los Tilos im Norden La Palmas. Hier findet man eine atemberaubende Natur: meterhohe Farne und Lorbeerbäume, üppige Vegetation – ein richtiger Urwald. Es gibt ein Informationszentrum, wo man sich über die Entstehung des Lorbeerwaldes sowie die Vogel- und Pflanzenwelt informieren kann. Die UNESCO hat 1985 den Lorbeerwald zum Biosphärenreservat erklärt.

 

Ein Highlight der Insel ist sicherlich der Roque de los Muchachos (2426 m). Er ist der höchste Berg La Palmas und hier befindet sich aufgrund der Luftreinheit das größte Sternenobservatorium der nördlichen Hemisphäre. Auf dem Weg zum Gipfel durchfährt man verschiedene Vegetationsstufen: Bananen-, Orangen- und Advocadoplantagen, Weinanbau, Kieferwälder, üppige Vegetation und wilde Barrancos (Schluchten).
Einmal im Jahr öffnet das Observatorium seine Türen für die Besucher und man kann so die vielen Projekte kennen lernen, an denen die Astronomen und Wissenschaftler gerade arbeiten. Wir lernten unter anderem, dass es auf der Insel ein Gesetz gibt, welches Leuchtreklamen verbietet und die Straßenlaternen dürfen nur ein ganz bestimmtes Licht abstrahlen. So sollen die Arbeiten der Astronomen nicht gestört werden.
Vom Roque de los Muchachos bieten sich mehrere Wanderungen in die Caldera de Taburiente, dem Herzstück der Insel, an. Besonders beeindruckend ist ein Spaziergang zum Kraterrand (Durchmesser ca. 10 km), der herrliche Einblicke in die Caldera de Taburiente sowie traumhafte Ausblicke über La Palma bis hin nach Teneriffa bereithält.

 

An der Strecke von Los Llanos nach Tijarafe kommt man unweigerlich am Mirador El Time vorbei. Der Aussichtspunkt liegt ca. 600 m hoch und die Straße dorthin führt über unzählige Serpentinen. Von oben hat man einen atemberaubenden Blick auf Los Llanos de Aridane, den Barranco de las Angustias (Schlucht der Ängste), Tazacorte und die vielen umliegenden Bananenplantagen. In einem kleinen Café/Restaurant kann man die Aussicht bei einem Café con leche genießen.

Fährt man weiter in Richtung Norden, so sieht man linker Hand den schiefen Drachenbaum in El Roque (bei Puntagorda). Er soll der älteste Drachenbaum der Insel sein. Von hier hat man auch einen tollen Blick auf die Region.

Entlang der Straße von Todoque nach Las Manchas kommt man an einem erstarrten Lavastrom vorbei, der sich vom Berg in Richtung Meer wälzte. Heute wird in dem Lavagestein Wein angebaut.

 

Von Puerto de Tazacorte aus werden Bootstouren mit der „Agamenon“ (ca. 3 Stunden) angeboten. Wir hatten einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen. Wenn man genügend Zeit hat, sollte man unbedingt eine solche Tour buchen, da man so einen ganz anderen Blick auf La Palma erhält.
Am Nachmittag geht es an der Küste entlang zur Cueva Bonita, wo das Schiff auch hinein fährt. Anschließend geht es weiter zum ehemaligen Schmugglerhafen von Tijarafe. Die Palmeros haben sich dort kleine Wochenendhäuschen in die Felsen gebaut und den Strand nutzen sie für ihre Ausflüge. Mit dem Wagen ist der Strand nicht zu erreichen. Am Playa de Camarino gibt es einen längeren Stopp und wir genießen ein Bad im erfischenden Meer. Die Frau des Kapitäns serviert uns anschließend Sangria, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen – sehr lecker! Auf dem Rückweg entdecken wir einige Delphine. Ein gelungener Tagesausklang!

Unsere Lieblingsbucht ist die Playa Chica, direkt neben der Playa de la Zamora in der Nähe von Puerto Naos. Hier haben wir uns nach einem langen Tag erholt und das kühle Wasser genossen. Playa Chica ist eine noch recht unbekannte Bucht, die meist von Einheimischen besucht wird und die man über Treppen erreicht. Hier gibt es auch ein Kiosco mit kalten Getränken und Snacks.

 

Die schönste, aber auch anstrengenste, Wanderung führte uns in die Caldera de Taburiente, den größten Senkkrater der Welt mit einem Durchmesser von fast 10 km. Wir hatten uns die große Caldera-Tour vorgenommen. Normalerweise fahren ab 6:00 Uhr vom Parkplatz am Barranco de las Angustias Jeeps gegen ein Entgelt nach Los Brecitos (ca. 1.100 m), den Ausgangspunkt der Tour und man läuft dann durch Kieferwälder und den Barranco zurück zum Parkplatz. Wir waren auch gegen 5:30 Uhr (!!!) am Parkplatz, aber leider hatten wir 2004 das Pech, dass die Zufahrt durch eine Baustelle beeinträchtigt war und von 6:00 – 18:00 Uhr gesperrt wurde. Demzufolge gab es auch keinen Shuttleservice - was wir aber nicht wussten. Wir hatten dann zwei Alternativen. Entweder eine leichte Wanderung und den restlichen Tag unten im Tal verbringen oder die geplante Caldera-Tour in beide Richtungen meistern. Wir entschieden uns für die zweite Variante.
Zunächst geht es durch das Flussbett des Barrancos, in dem wir immer wieder die Seiten wechseln müssen. Wir passieren „Dos Aguas“ - die Stelle, an der das gesamte Wasser der Caldera zu einem Fluss zusammenfließt. Wir wandern durch eine herrliche Natur, vorbei am mystischen „Roque de Idafe“ (Gottesfinger der Fruchtbarkeit) und dann beginnt der recht anstrengende Teil der Wanderung zur Zona de Acampada, dem Campingplatz an der Playa de Taburiente (hier gibt es auch Toiletten). Nach einer ausgiebigen Rast machen wir uns auf den Rückweg (gleiche Strecke), wobei wir unsere erhitzten Füße immer wieder in dem erfrischenden Bergwasser kühlen.
Kurz: Es war eine wunderbare Tour mit spektakulären Aussichten in einer unvergleichlichen Landschaft mit unvergesslichen Eindrücken. Aber wir waren am Abend völlig erledigt!

 

Ein weiteres Highlight ist die Tunneltour zu den Quellen Marcos y Cordero. Die Wanderung beginnt in Los Sauces. Hier lässt man seinen Wagen am besten stehen und fährt mit einem Allradtaxi hinauf zur „Casa del Monte“. Wir wussten das damals noch nicht und haben den Fehler gemacht, mit dem eigenen Wagen die Strecke zur „Casa del Monte“ zurücklegen zu wollen. Für die Strecke benötigt man aber in der Tat ein Allradfahrzeug und wir mussten unseren Kleinwagen unterwegs stehen lassen. Die mühselige, kurvenreiche Strecke zu Fuß kostete uns fast 2 Stunden!
Nach einer ausgiebigen Stärkung begannen wir dann mit der eigentliche Wanderung. Die Strecke führt zum größten Teil an einem Wasserkanal entlang und durch insgesamt 13 Tunnel. Diese Tunnel sind mal mehr und mal weniger hoch, von unterschiedlicher Länge und man benötigt unbedingt eine Taschenlampe. Am Wegesrand findet man viele Kräuter, wie z. B. Anis, Fenchel, Oregano und Thymian. Nach dem letzten Tunnel hat man einen tollen Blick auf zwei kleine Wasserfälle und wir legen eine längere Pause ein. Das Wasser aus den Quellen oder auch aus den Kanälen kann man gut trinken – sehr kühl und erfrischend. Man muss also nicht literweise Trinkwasser mitschleppen. Der Rückweg geht über die gleiche Strecke. Das letzte Stück ab „Casa del Monte“ war dann wieder recht beschwerlich. Es hatte zu nieseln begonnen und der Weg war bergab entsprechend rutschig.

 

Am Centro de Visitantes nahe El Paso führt eine Straße hinauf zur Passhöhe La Cumbrecita. Die Straße führt in gemächlichen Serpentinen durch einen wunderschönen Kiefernwald mit den typischen Kanadischen Kiefern. Am Ende der Straße gibt es einen Parkplatz und von dort geht es auf einem einfachen, breiten Wanderweg hinunter zur Schlucht. Der erste Aussichtspunkt ist der Mirador de los Roques, von wo man eine fantastische Aussicht in den Krater der Caldera de Taburiente hat. Weiter geht es durch die Stille des Kiefernwaldes, die nur hin und wieder durch Vogelgezwitscher unterbrochen wird, zum Aussichtspunkt Lomo de los Chozas. Auch von dort hat man wieder einen atemberaubenden Blick in die Caldera. Wenn man Glück hat bzw. der Wind günstig steht, kann man von hier aus einen „Wolkenwasserfall“ bestaunen.
Die Wanderung selbst ist nicht sehr anstrengend und man benötigt für die gesamte Strecke inkl. Fotostopps knapp 2 Stunden. Unbedingt zu empfehlen!

 

Von El Paso aus führt eine kurvenreiche, aber gut ausgebaute Straße zur Cumbre Nueva hinauf. Es gibt dort das Refugio El Pilar mit einem großen Grillplatz und hier beginnen einige Wanderwege. Besonders interessant ist die Sand- und Ascheebene Llano de Jable. Man lässt das Auto am Straßenrand stehen und kann dann über riesige Aschefelder wandern.

 

Eine sehr schöne Wanderung im Norden der Insel führt zu dem kleinen Dorf El Tablado, welches von zahlreichen Drachenbäumen umgeben ist und wie auf einem „Tablett“ auf einer Anhöhe liegt. Man wandert durch eine unberührte, einsame Landschaft mit einer unglaublichen Ruhe, vorbei an grandiosen Schluchten mit spektakulären Blicken auf die Felsenküste. Zeitweise führt der Pfad über den alten Camino Real – den alten Königsweg. Im Ort angekommen lohnt sich eine Stärkung im Restaurante El Moral.

 

Im Süden der Insel gibt es zwei Vulkane: Volcán de San Antonio (letzter Ausbruch 1677) und Volcán de Teneguía (letzter Ausbruch 1971). Diese Mondlandschaft mit den schwarzen Lavaflächen und den beiden Kratern sieht wirklich beeindruckend aus! Am San Antonio gibt es ein Besucherzentrum und für die Umrundung des Kraters muss man Eintritt zahlen. Achtung: Es weht ein sehr starker Wind am Kraterrand! Den Teneguía kann man kostenlos besteigen. Hier strömt aus einigen Erdöffnungen noch schwefelhaltiger, heißer Dampf. Ein recht leichter Wanderweg führt vom San Antonio hinunter zum Teneguía , aber der steile Rückweg durch das Weinanbaugebiet hat es schon in sich. Man kann natürlich auch mit dem Wagen zum Teneguía fahren …