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Unser ganz persönliches Fazit


Albanien hat uns überrascht und unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Sowohl die Landschaft als auch die überaus gastfreundlichen Menschen haben uns beeindruckt. Man muss sich einfach auf die fremde Kultur und die Menschen dort einlassen.

Das Land ist natürlich nicht mit Deutschland zu vergleichen, in Albanien ticken die Uhren anders. Es ist nicht alles perfekt, aber Albanien arbeitet daran und es scheint - mal mehr, mal weniger – zu funktionieren. Wie gesagt, die Uhren ticken anders als hier in Deutschland, aber gerade das finden wir so spannend.

Wir haben uns in Albanien immer und zu jeder Zeit sicher gefühlt.
Die Menschen sind hilfsbereit und freundlich. Auch wenn es hin und wieder Sprachbarrieren gab (insbesondere die älteren Menschen sprechen nur Albanisch), hat man sich irgendwie verständigen können.

Uns hat insbesondere das Hinterland mit den Albanischen Alpen fasziniert. Eine grandiose Landschaft und dabei noch sehr ursprünglich. Man merkt allerdings auch, dass der Tourismus langsam Einzug hält, insbesondere im Theth Tal und natürlich im Süden des Landes (Ksamil und die Albanische Riviera).

Man trifft bereits auf ein recht gut ausgebautes Straßennetz und überall wird noch gebaut. Trotz allem sollte man immer mit Vorsicht fahren, auch auf neuen Asphaltstraßen gibt es immer wieder Schlaglöcher, schlechten Asphalt oder auch Steinschläge. Auch die Bahnübergänge sind mit Vorsicht zu genießen. GoogleMaps sollte man nicht unbedingt vertrauen, meist benötigt man mehr Zeit, um von A nach B zu kommen.
Von Nachtfahrten wird grundsätzlich abgeraten.

Verkehrstechnisch sind Shkodra und Tirana eine kleine Herausforderung: „Wer zuerst kommt, fährt zuerst.“ und „Der Schnellere hat Vorfahrt.“ Gerade in Kreisverkehren muss man höllisch aufpassen. Wir haben gelernt, dass hier nicht „Rechts vor Links“ gilt, sondern derjenige Vorfahrt hat, der in den Kreisverkehr einfährt.

In vielen Reiseführern liest man, dass insbesondere die älteren Mercedes-Modelle DIE Fahrzeuge sind, die fast alle Albaner fahren. Wir haben auch sehr viele neue/neuwertige SUV’s und sehr hochpreisige Fahrzeuge gesehen (BMW, Porsche).
In grassem Gegensatz dazu verkehren auch viele, alte Fahrräder und Esels-/Pferdekarren auf den Straßen sowie eigentümliche „Lastenmofas“ (Mofa mir schubkarrenähnlichem Behältnis vorne).
Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier auf jeden Fall um einiges größer als in Westeuropa.

Im Vorfeld unserer Reise haben wir aus mehreren Quellen gehört, dass Albanien ein Müllproblem hat. Ja, hat es sicherlich. Aber wir finden, nicht unwesentlich mehr als andere Mittelmeerländer, wie z. B. Griechenland, Italien. Richtig schlimme, wilde Müllkippen haben wir nicht gesehen. Fairerweise müssen wir erwähnen, dass wir auch einige Male gesehen haben, dass Menschen, die mit Ihren Autos unterwegs sind, einfach irgendwo anhalten und Säcke mit Müll einfach an die Straße oder in den Straßengraben werfen.
Dagegen haben wir auch gesehen, dass es wohl eine Art „Müllabfuhr“ gibt. Man findet sehr viele Mülltonnen, die über das Land verteilt aufgestellt sind und diese wurden von LKWs angefahren und geleert – selbst in der Nacht. Auch haben wir Menschen gesehen (Mitarbeiter der Kommunen?), die am Straßenrand Müll einsammeln.
Bleibt zu hoffen, dass Albanien hier auf einem guten Weg ist, dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Wir haben oft gelesen, dass Albanien DAS Freistehland schlechthin ist. Das wollen wir auch nicht abstreiten. Wir haben diese Chance jedoch weit weniger genutzt als ursprünglich geplant. Zum einen haben wir Plätze angefahren, die lt. Park4Night als Übernachtungsplatz ausgewiesen sind, dort aber jetzt Verbotsschilder stehen.
Zum anderen gibt es so viele schöne, kleine Camping-/Stellplätze für meist wenige Euros! Man steht in der Regel in wunderschöner Landschaft oder am Meer. Wir hatten uns deshalb dazu entschlossen, auch diese Möglichkeiten zu nutzen.

Ein weiteres Argument, was für die Camping-/Stellplätze spricht: Meist ist ein kleines Restaurant angeschlossen, wo man sehr günstig und sehr lecker die traditionelle Küche Albaniens vorfindet. Oft werden nur die Campinggäste von der Familie bekocht, es ist kein öffentliches Restaurant. Und da wir immer gerne die regionale Küche ausprobieren und Fremdes kennenlernen möchten, kam uns das sehr entgegen. Wir haben in diesem Urlaub noch nie so selten gekocht …

Apropos kochen und Einkaufen: Es gibt fast in jedem kleinen Ort einen Minimarket, der das Nötigste verkauft. Je größer der Ort, desto größer der Markt. Richtige Supermärkte, wie wir sie kennen, haben wir nur in Shkodra, Tirana oder Gijrokastër gesehen. Frisches Obst und Gemüse findet man auch nicht immer in Super- bzw. Minimarkets. Dieses kauft man für kleines Geld an den zahlreichen Straßenständen. Allerdings verkaufen diese Stände nicht alles. Jeder Verkäufter verkauft scheinbar nur das, was er selbst produziert. Da kann es schon mal passieren, dass man für einen gemischten Salat zwei oder drei verschiedene Straßenstände anfahren muss.

Fast überall kann man auch in Euro bezahlen. Oftmals wird der zu zahlende Betrag direkt in Euro angegeben und man muss nachhaken, wie viele Lek man zahlen muss. Ausgenommen sind natürlich die kleinen Minimärkte und Straßenstände. Hier geht nur Bares. Auch manche Tankstellen akzeptieren nur Bargeld – obwohl Zahlung per Kreditkarte angeschlagen ist. Also immer vor dem Tanken nachfragen!

Noch ein Wort zu den Tankstellen: Man muss in Albanien keine Preise vergleichen. Der Preis wird staatlich festgelegt und ist im ganzen Land (meist) gleich. LPG erhält man an fast jeder Tankstelle (wir haben einen ausreichend großen Gastank verbaut), aber AdBlue haben wir vergeblich gesucht. Wir hatten vorsorglich einen 10 l Kanister mitgenommen.

Wir haben sehr viele freilaufende und herrenlose (?) Hunde gesehen. Aber diese machten meist einen großen Bogen um uns und waren nie aggressiv. Wir kennen das von anderen südlichen Ländern und uns hat es nicht weiter gestört. Man braucht keine Angst zu haben.

In der Stadt, insbesondere wenn man an Ampeln steht, kommen immer wieder Kinder, um zu betteln. Man sollte den Kindern aber kein Geld geben. Meist werden sie von Erwachsenen dazu angehalten zu betteln und dürfen auch nicht zur Schule. Das sollte man nicht unterstützen.


Wir sind sicher, dass wir wiederkommen. Das Land hat so viel zu bieten ...
Für das kommende Jahr haben wir bereits andere Pläne, aber vielleicht in 2024?