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Tag 15 – Mittwoch, den 14.09.2022


Auf dem Weg von Gijrokastër nach Ksamil bzw. Butrint kommt man zwangsläufig am „Blue Eye“ (Syri i Kaltër) vorbei - eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Albaniens. Auch wir wollen uns dieses Schauspiel nicht entgehen lassen.

Die Karstquelle liegt in einem Naturschutzgebiet. Pro Sekunde treten ca. 6 m3 Wasser in den schönsten Grün- und Blautönen aus. Man konnte noch nicht eindeutig klären, wie tief die Quelle ist und wo sich das Wasser sammelt. Vermutet wird ein riesiges unterirdisches Wasser- oder Höhensystem. Die Temperatur des Wassers liegt relativ konstant bei 13 Grad.

Oberhalb der Quelle ist eine kleine Plattform angebracht, von der man die wunderschönen Farbverläufe im Wasser beobachten kann. Schwimmen ist mittlerweile verboten.
Vor Ort gibt es ein kleines Restaurant und eine Bar.

Leider ist das „Blue Eye“ kein Geheimtipp mehr und wird kommerziell ausgenutzt. Vom großen Parkplatz aus, wo die Touristen u. a. in großen Ausflugsbussen ankommen, läuft man noch gut
2 km über eine neue Asphaltstraße (ohne Schatten) zum Restaurant und zum „Blue Eye“ (Eintritt 2 €/Person). Der Parkplatz ist (noch) kostenlos. Uns haben die vielen Touristen ein wenig erschreckt. Aber da wir nun schon mal in der Gegend sind, wollen wir natürlich auch einen Blick auf das „Blue Eye“ werfen.

Naturpark um das "Blue Eye"
Naturpark um das "Blue Eye"


Nachdem wir diese Sehenswürdigkeit auf unserer Liste abgehakt haben, fahren wir zügig über Saranda und Ksamil (beides zwei beliebte Badeorte und dementsprechend volll) nach Butrint.

Erst einmal eine Pause auf dem großen Parkplatz kurz vor Butrint. Aber so richtig gefällt uns der Platz noch nicht. Es führt ein recht steiniger Schotterweg hinunter zum Strand und wir überlegen, umzuparken. Aber erst mal Kaffee und Kuchen.

Blick nach Butrint
Blick nach Butrint


Gut, dass wir nicht dem Schotterweg gefolgt sind. Kurze Zeit später kommt ein SUV mit Allrad den Weg hoch und er hat einen ordentlichen Reifenschaden. Der Reifen ist an mehreren Stellen regelrecht aufgeschlitzt und ein Weiterfahren ist so nicht möglich.

Gemeinsam mit zwei weiteren Camper-Pärchen helfen wir dem italienischen Fahrer, den Reifen zu wechseln. Es ist ein Mietfahrzeug und das richtige Werkzeug fehlt. Jetzt kommen endlich einmal Scottys Wagenheber und Kompressor zum Einsatz! Mit Teamwork schaffen es die Männer, den SUV wieder flott zu machen – zumindest so weit, dass er bis zur nächsten Werkstatt fahren kann. Der Ersatzreifen hat nämlich auch schon mal bessere Tage gesehen …

Wir parken noch einmal um und finden ein geeignetes Plätzchen kurz vor Ksamil.


Übernachtung/GPS Koordinaten: Ksamil
Schotter-Parkplatz nahe der Hauptstraße, ganz oben flach, aber relativ viele Besucher tagsüber und zum Sundowner, deshalb 30 m weiter unten geparkt, auch flach und wesentlich ruhiger; den Müll muss man ausblenden
Gefahrene km: 75

Tag 16 – Donnerstag, den 15.09.2022


Am Morgen sind wir wieder einmal früh unterwegs, denn wir möchten uns die archäologische Ausgrabungsstätte Butrint anschauen. Sie zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Albanien und ist UNESCO Weltkulturerbe. Die ersten Ausgrabungen wurden auf das
8. Jahrhundert v. Chr. datiert. Butrint war früher eine griechisch-illyrische Stadt mit Königssitz der Aiakiden und noch heute sind viele der früheren Bauten zu sehen bzw. zu erkennen: die Kathedrale, das Gymnasium, römische Bäderanlagen, das Löwentor und einiges mehr.

Butrint liegt auf einer kleinen Halbinsel zwischen einer Lagune und dem Ionischen Meer und mit Blick auf Korfu. Anhand eines sehr schön angelegten Rundweges kann man Butrint in etwa 2-3 Stunden besichtigen. Am Eingang erhält man ein Faltblatt (mehrere Sprachen) mit allen wichtigen Informationen.

Lt. Wikipedia existieren zwei Gründungsmythen.
Ein Mythos führt die Entstehung der Stadt auf einen Gründer gleichen Namens zurück. Ein weiterer weist Helenos, einem Sohn des trojanischen Königs Priamos, die wesentliche Rolle zu: Er habe demnach auf der Flucht aus dem brennenden Troja nach der Landung beim heutigen Butrint im Rahmen eines Rituals einen Stier opfern wollen. Doch sei dieser geflohen, habe die Lagune durchquert und sei am gegenüberliegenden Ufer tot zusammengebrochen. So leite sich der Name der Stadt von βούς ab, dem griechischen Wort für Stier.
Neben den griechischen Mythen gibt es von Butrint auch eine Legende aus der römischen Mythologie. Der Aeneis (Epos des italienischen Dichters Vergil) nach soll Butrint vom Helden Aeneas besucht worden sein, als es ihn nach seiner Flucht aus dem brennenden Troja in die Region Epirus verschlug, bevor er später nach Latium kam und zum Stammvater der Römer wurde. In Butrint trifft er auf Andromache und Helenos, die, ebenfalls aus Troja entkommen, über Chaonia zu herrschen.

Wir können den Besuch von Butrint wärmstens empfehlen.

Blick nach Korfu
Blick nach Korfu
Burtintsee
Burtintsee


Direkt neben der archäologischen Anlage fährt eine Seilfähre über den Vivar-Kanal und gegenüber befindet sich die Festung Ali Pascha Tepelena. Diese befindet sich auf einer kleinen Insel an der Mündung des Kanals, der den Butrintsee mit dem Ionischen Meer verbindet.


Anschließend geht es der Küste entlang in Richtung Norden und wir haben die Albanische Adria erreicht. Endlich Meer … Aber hier merken wir auch, dass der Tourismus angekommen zu sein scheint und alle schönen Fleckchen und Campingplätze sind sehr gut besucht.

Wir möchten gerne nach Himarë am Livadhi Beach. Das einstige verschlafene Fischerdorf hat sich zu einem mediterranen Städtchen mit griechischem Flair entwickelt. Wirklich nett.

Zuerst steuern wir den bei vielen Campern bekannte Campingplatz Moskato an. Uns hat dieser Platz leider nicht gefallen. Man steht sehr eng und jedes noch so kleine Plätzchen wird ausgenutzt. Uns gefällt der Camingplatz Kranea wesentlich besser.


Wir schwimmen und genießen die Sonne am sehr schönen (Kies-) Strand. Im campingeigenen Restaurant lassen wir den Abend bei einem mega leckeren Essen ausklingen (mit dem besten Zaziki, das wir je gegessen haben!).

Übernachtung: Camping Kranea
Kleiner Campingplatz mit schattigen, parzellierten Plätzen, einfache, aber sehr saubere Toilettenanlagen, direkt gegenüber sehr schöner (Kies-) Strand, im Restaurant sehr leckeres Essen
Preis: 2.200 Lek/Nacht (19 €) für 2 Personen und Van
Gefahrene km: 82