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Tag 7 – Dienstag, den 06.09.2022


Der Stellplatz hat sich gestern Abend noch gut gefüllt. Nach dem Frühstück tauschen wir uns mit einigen anderen Campern aus und machen uns dann wieder auf den Rückweg.

Tja, hätten wir jetzt ein Allrad-Fahrzeug, dann könnten wir die ca. 70 km lange Offroad-Piste zurück nach Shkodra fahren. Aber das ist mit unserem Fahrzeug leider nicht möglich und so geht es gemächlich – mal abgesehen von einigen Fotostopps – wieder über die SH21 zurück.

Direkt an der Straße entdecken wir ein Denkmal, welches für die Britin Edith Durham errichtet wurde. Sie war eine britische Schriftstellerin und leidenschaftliche Balkanreisende. Insbesondere die nordalbanischen Bergvölker hatten es ihr angetan und sie bereiste deren Gebiete ausgiebig. Für ihr Engagement betrachten viele Albaner Edith Durham als eine Nationelheldin.


Kurz, bevor wir das Tal verlassen, biegen wir ab auf die SH42 und fahren über Vrith nach Razëm. Hier frühstücken wir mit Blick auf ein sehr schönes Wellnessresort und die umliegende Berglandschaft. Touristen verschlägt es kaum hierher und außer kleinen Wanderungen bietet der Ort kaum etwas.

Razėm
Razėm


Zurück in Shkodra machen wir uns auf die Suche nach der bekannten Bleimoschee (albanisch: Xhamia e Plumbit). Sie ist ein bedeutendes historisches Bauwerk und gilt als größte historische Moschee des Landes. Von den ehemals sieben Moscheen in Shkodra ist nur die Bleimoschee erhalten geblieben. Das Minarett wurde 1967 durch ein Erdbeben zerstört und nicht mehr aufgebaut.


Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Mrizi i Zanave Agroturizëm in Fishtë. Dieses Agroturizëm ist angeblich in Albanien einzigartig und bekannt für sein Restaurant bzw. das hervorragende Essen. Es kommen nur regionale Produkte auf den Tisch und man sollte reservieren. Neben dem Restaurant gibt es einen kleinen Hofladen (übrigens in einem alten Bunker), Ziegen, Gänse und Hühner und einige Gästezimmer.
Wenn man das Restaurant besucht, kann man als Camper kostenlos auf dem Stellplatz nächtigen.
Beim Essen kann man nicht á la carte wählen, sondern es kommt auf den Tisch, was der Koch am Tag gezaubert hat – in mehreren Gängen. Sehr lecker!

Alter Bunker zum Spielplatz umfunktioniert
Alter Bunker zum Spielplatz umfunktioniert
Hofladen
Hofladen


Übernachtung: Mrizi i Zanave Agroturizëm
Tolles Agriturismo mit 8 kostenlosen Stellplätzen zwischen Brombeersträuchern und Flaschenkürbissen, Strom und Wasser vorhanden, das angebotene Menü mit Zutaten der eigenen Produktion für 4.800 Lek/2 Personen (ca. 40 €) war fantastisch.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Alles läuft auf (Massen-) Tourismus hinaus, es ist sehr voll und eine Reservierung fürs Abendessen unbedingt notwendig.
Gefahrene km: 129

Tag 8 – Mittwoch, den 07.09.2022


Wir fahren noch einmal nach Shkodra zurück. Zum einen möchten wir im Supermarkt und beim Bäcker ein paar Vorräte auffüllen. Aber hauptsächlich möchten wir uns noch eine bekannte Brücke anschauen.

Die Ura e Mesit ist die größte erhaltene Osmanische Bogenbrücke aus dem 18. Jahrhundert und überquert den Fluss Kir. Aufgrund der Länge gilt sie als bedeutendste und am besten erhaltene Brücke in Albanien.


Von hier aus geht es weiter zum Koman-Stausee. Dieser 34 km lange See ist eine wichtige Verbindung zwischen der Region Shkodra und dem Gebiet um Bajram Curri sowie dem Valbonatal. Der Fluss Drin wurde für diesen Stausee fast vollständig aufgestaut und es entstand ein riesiges Projekt zur Stromerzeugung. Der Koman-Stausee ist die Fortsetzung des Fierzë-Stausees, des größten Albanischen Stausees, und nach dem Koman-Stausee folgt noch der Vau-Dejës-Stausee.
Mit einer kleinen Personen- und Autofähre kann man über den Koman-Stausee von Koman bis nach Fierzë fahren (oder umgekehrt). Aber dazu später mehr.

Die Strecke SH25 am Koman-Stausee entlang bis zum Agora Farmhouse lässt sich sehr gut fahren. Natürlich muss man immer mit Schlaglöchern und beschädigtem Asphalt rechnen, aber alles gut machbar.


Wir erreichen gegen Mittag das Agora Farmhouse und beschließen, hier zu übernachten. Die fantastische Lage direkt am See lädt gerade dazu ein, den Tag mit Schwimmen und Relaxen zu verbringen. Auch hier gibt es ein kleines Restaurant mit traditioneller Küche, in dem man sehr gut und günstig essen kann.


Übernachtung: Agora Farmhouse
Superschöner und ruhiger kleiner Campingplatz am Koman-Stausee inkl. V/E, Waschmaschine, ebene Plätze direkt am Wasser, sehr gute und saubere Sanitäranlagen, sehr gutes Restaurant, etwas steile Ab-/Auffahrt
Preis: 1.200 Lek/10 € pro Nacht für 2 Personen und Van
Gefahrene km: 97